Jedes vierte Kind in Bochum wächst in Armut auf.
Viele Eltern dieser Kinder arbeiten in Vollzeitjobs, verdienen jedoch so wenig,
dass es kaum zum Leben reicht. Viele Familien beziehen Sozialhilfe.
Niemand ist selbst schuld daran, in Armut zu leben. Besonders Kinder können
nichts für ihre Situation. Und dennoch ist keine Altersgruppe so stark von Armut
bedroht, wie Kinder und Jugendliche.
Kulturelle und soziale Teilhabe werden zum Luxusgut. Der Besuch im
Schauspielhaus oder Kino, Kinderpunsch auf dem Weihnachtsmarkt oder der
Unterricht in der Musikschule – all das ist schon längst nicht mehr
selbstverständlich.
Doch diese Armut ist nicht naturgegeben. Diese Armut hat System. Und dieses
System heißt Kapitalismus.
Wir arbeiten jeden Tag in Jobs, die uns keinen Spaß machen, um zumindest Miete
und Essen finanzieren zu können. Trotzdem haben wir ab Mitte des Monats Angst,
auf unseren Kontostand zu blicken. Trotzdem stehen wir an der Supermarktkasse
und hoffen, dass wir alles bezahlen können. Und währenddessen sitzen CEOs auf
ihrer Designercouch in einer Villa und überlegen, sich einen dritten Porsche zu
kaufen. Und zwar mit den Profiten, die sie ohne unsere Arbeit niemals hätten.
Dieser Ungerechtigkeit begegnen wir mit Solidarität. Wir wissen, dass wir
stärker sind als das obere 1%. Wenn wir uns nicht spalten lassen und erkennen,
dass Armut, patriarchale Strukturen, Rassismus und alle anderen Auswirkungen des
Kapitalismus zusammenhängen.
Deshalb fordern wir gemeinsam:
- Soziale Teilhabe für alle! Kinder und Jugendliche brauchen kostenfreien
Zugang zu Kultureinrichtungen.
- Eine Kindergrundsicherung, die ihren Namen verdient hat!
- Kinder- und Jugendeinrichtungen müssen besser finanziert werden!
- Mobilität ist die Grundlage sozialer Teilhabe. Kostenloser ÖPNV für alle!
Wir wissen, dass prekäre Arbeit und Armut eine Notwendigkeit des Kapitalismus
sind. Und deshalb wissen wir, dass die Umsetzung dieser Forderungen nur der
Anfang ist. Um dafür zu sorgen, dass in Zukunft kein Kind in Armut aufwachsen
muss, stehen wir zu unserer antikapitalistischen Grundhaltung. Deshalb arbeiten
wir weiter daran, dass System von links unten zu verändern!