Kennt ihr das? Das Bahnticket ist zu teuer oder das Geld ist eh schon wieder fast alle? Wir finden: das kann auch anders laufen. Mobilität ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Jede*r muss die Möglichkeit haben, von A nach B zu kommen, auch wenn das Geld für ein Ticket nicht reicht.
Daher fordern wir kostenfreie Busse und Bahnen. Denn das ist nicht nur besser fürs Portemonnaie, sondern auch für die Umwelt.
Es ist genug für alle da!
Auch wenn wir uns im Klaren sind, dass kein schönes Leben für alle Menschen im kapitalistischen System möglich ist, lässt sich der ÖPNV auch jetzt schon ein über das Steuersystem gestalten.
Durch Subventionierungen des Staates trägt die Allgemeinheit eh schon (im Bundesdurchschnitt) 63% der Kosten der anbietenden Unternehmen (1). Und trotzdem werden häufig junge Menschen für „Schwarzfahren“ verurteilt und landen damit zum Teil sogar im Knast. Das bedeutet nicht nur eine total unverhältnismäßige Strafe für ein solches „Vergehen“, sondern auch eine (unnötige) Belastung der JVAen. Beispiel: In einer Berliner JVA sind ca. 1/3 der Inhaftierten „Schwarzfahrer*innen“. Kosten: rund 4,2 Millionen Euro/Jahr (1). Außerdem können somit hohe Kosten für die Bürokratie in den Verkehrsverbänden und für Kontrolleur*innen. Nebenbei summiert sich der so genannte „Volkswirtschaftliche Schaden“ durch Autounfälle alleine in Berlin auf 1,1 Milliarden Euro pro Jahr (2). Doch anstatt dieses Geld für die Realisierung eines konstenlosen ÖPNVs zu nutzen, werden in den Kommunen lieber Prestigeprojekte gebaut. Den finanziell schwachen hingegen wird dann noch mit dem sogenannten „Sozialticket“ circa 30 Euro/Monat (3) abgenommen. Kapitalistischer Alltag – du kotzt uns an!
Solidarität mit Schwarzfahrer*innen
So lange der ÖPNV nicht kostenlos ist, wird es immer Menschen geben, die kein Ticket kaufen können oder es politisch ablehnen eins zu kaufen. Diese Menschen haben unsere vollste Solidarität. Und die Menschen mit Ticket können dabei behilflich sein. Solidarisch zeigen könnt ihr euch auf verschiedene Arten. Hier einige Beispiele:
- Wenn die Kontrolleur*innen durch die Bahn laufen, müsst ihr nicht mit gezücktem Ticket vor ihnen stehen. Wenn ihr angesprochen werdet und dazu aufgefordert werdet euer Ticket zu zeigen könnt ihr dieses immer noch (ganz entspannt) herausholen. Dies hätte zur Folge, dass nicht alle Menschen bis zur nächsten Haltestelle kontrolliert werden können.
- Nehmt Leute mit! Einige Tickets erlauben es euch an bestimmten Zeiten andere Menschen mitzunehmen (z.B. das Studi-Ticket). Kennzeichnet euch, so dass ihr von den Menschen ohne Ticket erkannt und angesprochen werden könnt. Gerade Geflüchtete oder Menschen mit wenig Geld sind darauf angewiesen.
- Wenn ihr Kontrolleur*innen in den Bahnen oder eine Art „Großrazzia“, wie es die BOGESTRA immer häufiger in Zusammenarbeit mit der Polizei durchführt, mitbekommt, könntet ihr über Soziale Medien wie Twitter, Facebook und Co. andere Menschen informieren. Dies funktioniert beispielsweise mit einem Hashtag wie #fffabo (FreieFahrtFuerAlleBochum) 😉
Ökologisch durch Bochum
Doch ein kostenloser ÖPNV hätte nicht nur soziale Vorteile, sondern würde Bochum noch GRÜNER machen.
Wenn für das Bus- oder Bahnticket kein Geld bezahlt werden muss, würden mit Sicherheit mehr Menschen das Auto zuhause stehen lassen und stattdessen die Öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Denn sind wir mal ehrlich: Es ist doch wesentlich entspannter, nicht selbst fahren zu müssen und keine Kosten für Benzin, KfZ-Versicherung o.Ä. anfallen, oder?
Der wohl wichtigste Nebeneffekt sind die CO2-Emissionen, die dadurch eingespart werden. Im Vergleich zum PKW werden von einem Bus 87 Prozent weniger CO2 ausgestoßen (4). Auch das Bahnfahren gestaltet sich, verglichen mit PKW-Fahren, bei 73 Prozent weniger CO2-Emissionen, als ökologischer.
Aber auch dem Bochumer Stadtbild würde die kostenfreie Nutzung des ÖPNV zugute kommen. Orte, die zuvor als Parkplätze dienten und durch einen kostenlosen ÖPNV nicht mehr bzw. wesentlich weniger genutzt werden würden, könnten mit Bäumen, Rasen oder Blumen bepflanzt werden. Das sieht nicht nur schön aus, sondern sorgt auch dafür, dass mehr lebenswichtiger Sauerstoff produziert wird.
Quellen:
Weitere Infos zum Thema:
Der Freitag – „Bus und Bahn: Kostenlos rechnet sich“
Machbarkeitsstudie für Berlin (Piratenfraktion in Berlin)
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