„Als […] Antifaschist*innen und Antirassist*innen
müssen wir sowohl den Nazimob bekämpfen wo immer er sich formiert, als
auch den staatlichen und gesellschaftlichen Rassismus angreifen, welcher
den Nährboden für Pogrome liefert. Deshalb lasst uns gemeinsam auf die
Straße gehen, auch im vermeintlich ruhigen Bochum!“
Kommt daher heute um 19:00 Uhr zur Spontandemonstration auf den Vorplatz des Bochumer Hauptbahnhofes.
Der komplette Aufruf:
Antifa/Antira Spontandemo in Bochum!
Update vom 06.10.2015, 06:00 Uhr: Auch wenn sich abzeichnet, dass der Brand in Saalfeld vermutlich kein weiterer rassistischer Anschlag war halten wir an unserer Mobilisierung für heute Abend fest. Die pogromartige Szenen in Einsiedel und die anstehende Asylrechtsverschärfung sollten mehr als genug Grund sein auf die Straße zu gehen.
Di, 06.10. | 19 Uhr | Bochum-HBF (Vorplatz) | Antifa/Antira Spontandemo
Die Welle rassistischer Brandanschläge in der BRD hat möglicherweise ihren ersten Toten gefordert. Gestern kam ein Mensch bei einem Feuer in einer Saalfelder Flüchtlingsunterkunft um Leben. In Chemnitz-Einsiedel blockierten bis spät in die Nacht hunderte Rassist*innen den Zugang zu einer Erstaufnahmestelle. Aufgrund der aktuellen Ereignisse rufen wir zu einer Spontandemo in Bochum auf.
Es ist deutsch geworden in Kaltland…
Nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im thüringischen Saalfeld findet die Feuerwehr am Montag einen Toten, offenbar ein 29-jähriger Geflüchteter aus Eritrea. Die nichtssagende, behördendeutsche Formulierung “Ein fremdenfeindlicher Hintergrund wird nicht ausgeschlossen” haben wir in den letzen Monaten schon zu oft gehört. Und auch wenn die Ursache im aktuellen Fall des Saalfelder Brandes noch ungeklärt ist, steht dieser doch vor dem Hintergrund der größten rassistischen Mobilmachung seit Anfang der 90er Jahre.
Rassismus tötet! Durch: Pogrome, Asylgesetze, Abschiebungen, geistige BrandstiftungRassismus tötet! Durch: Pogrome, Asylgesetze, Abschiebungen, geistige BrandstiftungTäglich gibt es Übergriffe auf Menschen die nicht ins Weltbild von Nazis und selbst ernannten “besorgten Bürgern” passen. In Sachsen und Thüringen marschieren sie zu Tausenden bei PEGIDA- und AfD-“Spaziergängen”. Nach Freital und Heidenau formierte sich gestern in Einsiedel ein Mob von bis zu 800 Rassist*innen. Der Zugang zu einer Erstaufnahmestelle wird blockiert, Barrikaden errichtet, Steine fliegen. Erklärtes Ziel: Die Busse der Geflüchteten sollten nicht durchkommen.
Laut einer Zählung des NDR wurden 2015 bereits über 60 Brandanschläge auf geplante oder bewohnte Flüchtlingsunterkünfte verübt — nicht nur im Osten sondern verteilt auf die gesamte BRD, zuletzt etwa im September in Witten, Dortmund, Porta Westfalica und Lüdenscheid oder am vergangenen Wochenende in Xanten und Altena (Sauerland).
Gleichzeitig werden immer härtere Asylgesetze forciert. Geduldeten, Menschen mit Schutz-Status in einem anderen EU-Land und umgesiedelten Geflüchteten soll zukünftig lediglich das “physische Existenzminimum” zustehen. Das Land NRW plant aktuell die Inbetriebnahme mehrerer Abschiebeknäste. Als autonome Antifaschist*innen und Antirassist*innen müssen wir sowohl den Nazimob bekämpfen wo immer er sich formiert, als auch den staatlichen und gesellschaftlichen Rassismus angreifen, welcher den Nährboden für Pogrome liefert. Deshalb lasst uns gemeinsam auf die Straße gehen, auch im vermeintlich ruhigen Bochum!
Nazibanden und “besorgten Bürgern” das Handwerk legen! Nein zur Asylrechtsverschärfung! Nein zur Festung Europa!
Antifas und Antiras aus Bochum
Schreibe einen Kommentar